Wetter

Westwetterlagen bei positivem NAO-Index

von Holger Westermann

Das Wetter hierzulande wird zumeist von den beiden mitteleuropäischen Luftdruck-Gegenspielern bestimmt: dem Azorenhoch und dem Islandtief. In einem Tiefdruckgebiet strömt die Luft links herum (entgegen dem Uhrzeigersinn), im Hochdruckgebiet rechts herum. So entsteht zwischen einem Tief im Norden und einem Hoch im Süden eine stabile Luftströmung von West nach Ost. Je stärker Azorenhoch und Islandtief ausgeprägt sind, um so dynamischer stürmt der Westwind. Schwächeln Hoch und Tief, schläft der Wind ein.

Die Schwankung der Druckverhältnisse zwischen Azoren und Island nennen Meteorologen die Nordatlantische Oszillation (NAO). Bei einem positiven NAO-Index sind sowohl Azorenhoch als auch Islandtief stark ausgeprägt und die Westwinddrift entwickelt sich entsprechend stark. Bei negativem NAO-Index sind die beiden Druckgebilde dagegen schwach, oder der Luftdruck ist sogar über Island höher als über den Azoren. Häufig setzen sich dann über Mitteleuropa Wetterlagen mit Ostwind durch, die sich besonders im Winter als strenge Kältewellen bemerkbar machen.

Derzeit ist der NAO-Index positiv und entsprechend stark sind die Stürme aus Nordwest – und das ist typisch für Herbst und Winter hierzulande. Seit gut zwei Wochen ziehen in rascher Folge regen- und windreiche Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa hinweg. Ansonsten waren stabile Westlagen im Jahr 2013 selten. Insbesondere während des Sommers wurden durchweg negative NAO-Indexwert registriert.

Treten Westwetterlagen im Sommer auf, so wird Mitteleuropa nur selten von heftigen Stürmen und Regenwetter getroffen. Zum einen sind die Luftdruckgegensätze oft gering, der NAO-Index zwar positiv aber numerisch klein. Zum anderen dehnt sich das Azorenhoch weit nach Norden aus. Dadurch verschiebt sich die Westströmung und damit auch die Zugbahn der atlantischen Tiefdruckgebiete von der Nordseeküste nach Südschweden. Die Fronten und Ausläufer der Tiefs erreichen kaum noch Norddeutschland, der Rest Mitteleuropas bleibt unbehelligt.

Quellen:

Dipl.-Met. Johanna Anger: Wie häufig sind Westwetterlagen? Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 06.11.2013

Erstellt am 6. November 2013
Zuletzt aktualisiert am 7. November 2013

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

Weitere Informationen...

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

Winterrevival

Trotz der zwischenzeitlich sehr milden Witterung mit Frühlingsattitüde ist das typische Wetter der Saison noch wechselhaft mit konkreten Chancen auf Kälte und Schnee. Wer in den Kalender blickt wird ohnehin Aprilwetter erwarten.

  weiterlesen...


Admarker

Der digital Asthma-Helfer für die Tasche

Breazy Health


Hunde senken Stress, denn sie mögen Menschen

Dem possierlichen Charme eines jungen Hundes kann sich kaum ein Mensch entziehen. Dem spontanen Impuls zu Knuddeln oder zumindest zu Streicheln mag man nicht widerstehen. Und die Mehrzahl der Hunde scheint diese Zuwendung zu genießen. Bei älteren Tieren ist dann eher die Rasse und deren Charakter relevant, ob man Körperkontakt anstrebt oder lieber auf Distanz achtet. weiterlesen...


Admarker

Das Projekt Menschenswetter

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

 

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

  weiterlesen...


Ein Bild des Partners lässt Schmerzen schwinden

Zärtlichkeit lindert Schmerzen. Dabei wird der geliebte Partner körperlich wahrgenommen, man ist der schützenden und tröstenden Gegenwart gewiss. Zudem wirkt das genau in diesem Moment ausgeschüttete Kuschelhormon Oxytocin als natürliches Analgetikum. Forscher der Justus Liebig Universität Gießen (Hessen) haben nun herausgefunden: Ein Bild vom Partner genügt, um das Schmerzempfinden zu reduzieren. weiterlesen...


Weniger Streß durch Nikotinverzicht

Wenn Raucher zur Zigarette greifen, bemühen sie oft das Argument, akuten Stress zu lindern. Sie erhoffen sich kurzfristig spürbare und langfristig wirksame Unterstützung bei der Bewältigung psychischer Belastungen. Doch die regelmäßige Intoxikation mit Nikotin verstärkt die Probleme; erst Abstinenz lässt sie (ver)schwinden.

  weiterlesen...