Wetter
Herbstlicher Hochnebel
Nebel ist ein Phänomen des Herbstes. Die Nächte werden rasant länger (täglich um rund 3 Minuten*), die Luft kühlt bis zum frühen Morgen sehr weit ab, die Luftfeuchte kondensiert zu kleinen Tröpfchen, in bodennahen Luftschichten bildet sich Nebel. Meteorologen sprechen von Strahlungsnebel, da die Wärmeabstrahlung während der Nacht den Nebel hervorbringt. Hochnebel, der Grauschleier des Herbsthimmels, hat dagegen eine ganz andere Ursache.
Je weiter der Herbst voran schreitet, um so wahrscheinlicher zieht sich in etwa 500 bis 1000 m Höhe eine gleichmäßige, tiefliegende Wolkenschicht über die Landschaft. Berggipfel ragen darüber hinaus in den Sonnenschein, im Tal bleibt es dagegen oft tagelang trist und grau. Für Meteorologen ist das eigentlich gar kein richtiger Nebel, sondern eine nebelähnliche Wolkenerscheinung; alle anderen klagen über Hochnebel.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie sich Hochnebel bilden kann:
- Durch Abheben von Nebel vom Boden her
- Durch Kondensation innerhalb hoher Dunstschichten
- Durch Abkühlung wasserdampfreicher Luft an einer Inversionsschicht (Umkehr der Temperaturabnahme mit der Höhe).
Letztgenannte Variante, die Kondensation von Luftfeuchte aus wärmerer Höhenluft an einer kühlen bodennahen Luftschicht ist sehr schwer vorherzusagen. Sehr geringe Temperaturdifferenzen in der Grenzschicht (Atmosphärenschicht, die bis etwa 1500 m Höhe reicht) können auch von modernen Wettermodellen kaum zuverlässig berechnet werden. Doch bei windschwachen Hochdruckwetterlagen hält sich der Hochnebel zäh, nur die Mächtigkeit der Nebelschicht und damit die Fähigkeit dem Sonnenschein zu trotzen schwankt von Tag zu Tag.
In den ersten Herbsttagen schafft es die Sonne meist noch, die Wolkendecke aufzulösen. Doch ab November, wenn auch die Mittagssonne nur noch flach am Himmel steht, wirkt der Hochnebel wie ein undurchdringliches Grau, das tagelang den Sonnenschein abschirmt.
Tage mit Dauergrau und kaum noch ansteigender Temperatur belasten Gesundheit und Gemüt. Frösteln Menschen mit Hypertonie, ziehen sich ihre Adern zusammen und der Blutdruck steigt noch einmal kräftig an. Unter dem Hochnebel staut sich die Luft, gerade in der Kalten Jahreszeit sammeln sich Abgase aus dem Straßenverkehr und den Heizungen darin und Belasten die Atmung. Menschen mit Schwankungen der Motivatons- und Leistungsfähigkeit mit Konzentrationsproblemen oder Neigung zu depressiver Stimmung leiden unter dem anhaltend tristen Wetter.
So beobachten derzeit viele Menschen das tägliche Ringen zwischen Sonne und Hochnebel – kann der Sonnenschein durchdringen oder bleibt es den gesamten Tag über grau-in-grau? Das kräfitge Hochdruckgebiet „Quinn“ schafft ideale Bedingungen für die Hochnebelbildung. Gelingt die Nebelauflösung steigt das Thermometer bei Sonnenschein (aber im Schatten) auf 13 bis 21°C; unter direktem Einfluss der Sonnenstrahlung kann die gefühlte Temperatur deutlich darüber liegen. Obsiegt der Nebel bleibt es dagegen unter 10°C kühl.
(* maximale Änderung mit mehr als 4 Minuten täglich zur Tag-und-Nacht-Gleiche um den 15.10 und 15.03.; zur Sonnenwende vor Weihnachten 15.12. oder im Sommer 15.07. beträgt die Änderung von Tag zu Tag nur weinge Sekunden)
Quellen:
Dipl.-Met. Simon Trippler: Zäher Hochnebel. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 29.10.2014
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel: Gruselwetter mit Schönheitsfehlern! - Eher "Halloween-" oder doch mehr Reformationstag? Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 31.10.2014
Erstellt am 31. Oktober 2014
Zuletzt aktualisiert am 31. Oktober 2014

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