Übergewicht und Unsportlichkeit können das Herz-Kreislauf-Risiko nicht erklären
Schlafapnoe erhöht Gefahr für plötzlichen Herztod
Atemaussetzer im Schlaf beeinträchtigen nicht nur die Schlafqualität, sie schädigen auch das Herz. Die Wahrscheinlichkeit am plötzlichen Herztod zu sterben ist für Patienten mit chronischer Schlafapnoe deutlich höher als bei Menschen ohne nächtliche Atemprobleme.
Menschen mit Schlafapnoe leiden oft auch unter Bluthochdruck, Vorhofflimmern des Herzens und tragen ein höheres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Sicherlich trägt die chronische Unterversorgung mit Sauerstoff dazu bei, auf der anderen Seite können aber Adipositas und Bewegungsmangel die letztendliche Ursache für beides sein, einerseits Herz-Kreislauf-Probleme andererseits Schlafapnoe. So wurde diskutiert, ob die bei Schlafapnoe auffällig häufigen Todesfälle bei Nacht nicht eine erkrankungsbedingte Verschiebung des Todeszeitpunktes um wenige Stunden oder Tage bedeuten, ursächlich aber durch ein chronisches Herzleiden bedingt seien.
Ein amerikanisches Forscherteam hat nun anhand von mehr als 10.000 Patienten-Dateien den Zusammenhang zwischen der Schlafstörung und plötzlichem Herztod untersucht. In fünf Jahren starben 142 dieser Patienten am plötzlichen Herztod. Dabei waren Personen über 60 Jahre, deren Sauerstoffsättigung im Blut aufgrund des Atemstillstands im Schlaf zeitweilig unter 78% sank, überdurchschnittlich häufig betroffen.
Eine solch niedrige Sauerstoffsättigung des Blutes entsteht zumeist erst bei durchschnittlich mehr als 20 Atemaussetzer pro Stunde Schlaf. Im Vergleich zu Gesunden stieg bei diesen Patienten die Gefahr den plötzlichen Herztod zu erleiden um über 80%. Die Gesundheitsbelastung durch Schlafapnoe lässt sich demnach nicht auf Adipositas und Bewegungsmangel allein zurückführen, sondern hat eine eigene Qualität als Lebensrisiko. Wichtig ist es deshalb durch geeignete medizinische Unterstützung, beispielsweise nCPAP-Maske, für eine ausreichende Sauerstoffsättigung im Schlaf zu sorgen.
Quellen: Weinrauch, L.A. et al. (2013): Risk Stratification of Resistant Hypertension in Chronic Kidney Disease. Journal of the American College of Cardiology 61(24): 2468-2470. DOI: 10.1016/j.jacc.2013.03.048
Erstellt am 13. Juni 2013
Zuletzt aktualisiert am 13. Juni 2013

Unterstützen Sie Menschenswetter!
Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.
Zwischenfrühling
Sonnenschein, Wärme an langen lichten Tage dieser Frühlingsdreiklang lockt hierzulande in den kommenden Tagen ins Freie. Das nasskalte Wetter weicht angenehmer Witterung. Für die Mehrzahl wetterempfindlicher Menschen eine Wohltat - leider wird auch der Pollenflug stimuliert. weiterlesen...
Beschleunigte Alterung der Gehirne erwachsener Frauen nach traumatiesierender Erfahrung in der Kindheit
Erleiden Mädchen emotionale, sexuelle oder physische Gewalt, müssen sie als Frauen mit einem höheren Risiko für Depressionen, Angststörungen, Fibromyalgie, Herzkreislauf - und Stoffwechselerkrankungen leben. Forscher der Charité Berlin haben nun einen weiteren neurologischen Effekt erkannt. weiterlesen...
Schon wenig Rotwein kann massive Kopfschmerzen auslösen
Reichlich Rotwein am Abend kann morgens Kopfschmerz provozieren. Manchen Menschen leiden jedoch schon nach einem kleinen Glas oder gar einem Probierschluck Rotwein und rasch anflutenden Kopfschmerzen - nicht erst nach Stunden im alkoholvertieftem Komaschlaf, sondern unmittelbar anschließend bei hellwachem Bewusstsein. weiterlesen...
Impfsaison 2023/2024 für Menschen mit Atemwegserkrankungen
Robert-Koch-Institut (RKI) und Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen Menschen mit Asthma und COPD frühzeitige Impfung gegen Grippe (Influenza) und neue Corona-Varianten sowie eine Überprüfung des Pneumokokken-Schutzes zur Vorbeugung einer Lungenentzündung. Gerade in der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit steigt neben Infektionen der oberen und unteren Atemwege auch das Risiko für spürbare Verschlechterung der Symptomatik von vorbestehenden Lungenerkrankungen. weiterlesen...
Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Ärzte bei der Diagnose
Das Konzept der KI (im Englischen treffender als Artificial Intelligence bezeichnet) ist in der aktuell populären Version auf die Komposition von Texten optimiert. In der medizinische Diagnostik werden andere Qualitäten gefordert. Doch schon heute liefern solche Anwendungen erstaunlich kompetente Unterstützung. weiterlesen...
Wetterwechsel provoziert Migräneattacken
Befragt man Menschen, die unter Migräne leiden, werden zuverlässig bestimmte Wetterlagen oder eine besonders dynamische Veränderung des Wetters als Auslöser von Schmerzattacken genannt. Deshalb wurde dieser besondere Umwelt-Trigger schon vielfach untersucht. Neue Studien zeigen, dass es nicht die Wetterlage ist, die Schmerzattacken auslöst. weiterlesen...