Der Dirty-Dancing-Effekt macht aus „Baby“ eine selbstbewusste und gesunde Frau
Tanzen hilft gegen Stress und Depressionen
Die Pubertät ist eine schwierige Zeit, nicht nur für das soziale Umfeld sondern auch für die Heranwachsenden selbst. Viele Mädchen leiden unter psychosomatischen Beschwerden, Psychologen sprechen von einer internalisierenden (nach innen gerichteten) Problemverarbeitung, mit niedrigem Selbstbewusstsein und Schüchternheit. Schmerzen in Kopf, Magen, Nacken, Rücken oder Schulter aber auch depressive Verstimmungen, andauernde Müdigkeit und Probleme bei der Stressverarbeitung bis hin zu ernsthaften depressiven Episoden können die Folge sein. Eine aktuelle Studie zeigt eine attraktive Therapieoption für junge Menschen: Tanzen.
Die Physiotherapeutin Anna Duberg von der Universität Örebro (Schweden) hat 112 schwedische Mädchen zwischen 13 und 19 Jahren für ihre Studie gewinnen können. Der Kontakt kam über die Schulkrankenschwestern zustande, die in schwedischen Schulen die erste Kontaktstelle für Schüler mit Gesundheitsproblemen sind. 59 Schülerinnen besuchten für acht Monate eine Tanzgruppen, die sich zwei mal in der Woche zu einem 75-minütigem Training traf. Die anderen 83 Schülerinnen verzichteten auf dieses Angebot.
Das Tanztraining hatte eine positiven Effekt auf das Selbstbewusstsein der Mädchen und jungen Frauen, obwohl (oder weil?) der Trainingsschwerpunkt auf der Bewegungsfreude und nicht auf dem zielgerichtetes Üben für eine Aufführung lag. Auch wurde der psychologische Effekt des Trainings weder angesprochen, noch in der Konzeption der Trainingsstunden berücksichtigt.
Das Tanztraining waren bei den Teenagern ausgesprochen beliebt. Nur elf Schülerinnen brachen den Kurs ab, davon zehn wegen zeitlicher Überschneidungen mit anderen Freizeitaktivitäten. Von den verbliebenen 48 beurteilten 43 den Tanzkurs als positiv, 3 hatten eine neutrale Meinung und nur ein Mädchen bewertete den Kurs negativ. Dementsprechend schätzten die Tanz-Teenager ihren allgemeinen Gesundheitszustand auch besser ein als die Gruppe der Schülerinnen ohne Tanztraining.
Studienleiterin Duberg betont, dass es für diesen Erfolg wesentlich sei mit dem Tanztraining keine zusätzlichen Stresselemente in den Alltag der Schülerinnen einzuführen, das Training soll angenehm und an anspruchslos sein. So kann die therapeutischen Wirkung auch Mitarbeit an den Choreographien von Tänzen erzielt werden. Nicht zuletzt wirke sich auch der soziale Aspekt des Tanztrainings stressmildernd aus und können die psychosomatische Belastung reduzieren, betont Duberg in ihrem Fazit.
Quellen: Duberg, A. et al. (2012): Influencing Self-rated Health Among Adolescent Girls With Dance Intervention - A Randomized Controlled Trial. Archives of Pediatric and Adolescent Medicine ( ) :1-5 Online first im November 2012
Erstellt am 7. Dezember 2012
Zuletzt aktualisiert am 7. Dezember 2012

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