Nikotinabhängigkeit ist auch ein Bildungsproblem: Je niedriger das Ausbildungsniveau, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit zu rauchen.

Rauchen gilt bei Jugendlichen als ein Zeichen von Schwäche

von Holger Westermann

Immer weniger Jugendliche in Deutschland rauchen. Die aktuellen Ergebnisse einer repräsentativen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen, dass nur noch 13 Prozent der Jugendlichen (12 bis 17 Jahre alt) zur Zigarette greifen. Damit hat sich die Raucherquote unter Jugendlichen seit 2001 halbiert. Auch der bei jungen Erwachsener (18 bis 25 Jahre alt) ist das Rauchen nicht mehr chique. „Nur“ noch 38 Prozent greifen zur Droge Tabak, das ist der niedrigste Wert seit 30 Jahren.

Dazu erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP): "Der weitere Rückgang des Rauchens bei Jugendlichen zeigt, dass es langfristig gelungen ist, Kinder und Jugendliche mit den Maßnahmen der Tabakprävention zu erreichen. Er bestätigt zudem, dass es einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft zum Nichtrauchen gibt. Damit sich der rückläufige Trend weiter festigt und immer weniger Menschen mit dem Rauchen beginnen, müssen wir die präventiven Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen weiter fortsetzen und ausbauen."

„Für die meisten Jugendlichen ist Rauchen heute völlig ‚out’“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Nichtrauchen hat sich in unserer Gesellschaft vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen fest etabliert. Es gehört für sie immer mehr zu einem positiven Lebensstil und das ist ein wichtiger Erfolg der Prävention in Deutschland. Denn viele, die in jungen Jahren nicht rauchen, werden auch als Erwachsene nicht mehr damit anfangen.“

Rauchen ist unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht mehr cool sondern eine Schwäche, ein Indiz für mangelhafte Selbstdisziplin. Wo Selbstdisziplin einen hohen Stellwenwert genießt wird auch seltener und weniger geraucht. So rauchen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der Sekundarstufe 1 deutlich weniger (5,3 Prozent) als Schülerinnen und Schüler in Haupt-, Real- oder Gesamtschulen (8,7 bis 14,1 Prozent). Dieser Trend setzt sich bei den jungen Erwachsenen fort: Von den Gymnsaiasten und Studierenden rauchen rund ein Viertel, von Auszubildenden, Erwerbstätigen und Arbeitslosen aber rund 45 Prozent.

Quellen: Pressemitteilung des BZgA zu „Der Tabakkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2010“ Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends vom Februar 2011

Erstellt am 25. Februar 2011
Zuletzt aktualisiert am 25. Februar 2011

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