Wetter

26.07.2012: Hitzetage und Tropennächte in Deutschland

von Holger Westermann

In der letzten Nacht und wahrscheinlich auch in der kommenden Nacht zu Freitag wird sich mancherorts die Luft nicht unter 20°C abkühlen. Meteorologen sprechen dann von einer Tropennacht, wetterempfindliche Menschen beklagen Probleme beim Einschlafen. In der stickig warmen Luft kann der Körper seine Temperatur schlecht absenken, Kreislauf und Atmung erreichen keine Ruhefrequenz, ein erholsamer Schlaf ist kaum möglich. Aber auch die Hitzetage mit Höchstwerten über 30°C sind für viele Menschen eine gesundheitliche Belastung.

Generell lagen die Tiefstwerte der letzten Nacht zwischen 15 und 19°C. Es gab aber auch einige Stationen im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) an denen die 20°C nicht unterschritten wurden:

  • Franfurt/ Main-Westend   Tmin = 20,2°C
  • Mainz-Lerchenberg          Tmin = 21,0°C
  • Halle-Kroellwitz               Tmin = 20,7°C


Heute Nachmittag werden wieder verbreitet Werte um 30°C erwartet. Lokal sind sogar 35°C nicht ganz ausgeschlossen. Dies sind die Temperaturwerte im Schatten. Wer in der Sonne spaziert wird durch die direkte Strahlungsenergie zusätzlich aufgeheizt, die Reflexionsstrahlung von Gebäuden und vom grauen Pflaster oder gar schwarzen Asphalt verstärkt den Effekt spürbar. Die physiologisch wirksame „gefühlte Temperatur“ kann dann deutlich über 38°C liegen und damit die höchste Kategorie an Wärmereizen auf Menschenswetter erreichen. Für viele Menschen, die an so unterschiedlichen Beschwerden leiden wie zu niedriger Blutdruck (Hypotonie), Bluthochdruck (Hypertonie), Konzentrationsprobleme oder Schwankungen der Motivationsfähigkeit und der Leistungsfähigkeit, Migräne und Rheuma sowie Reizbarkeit und innere Unruhe werden derzeit die höchste oder zweithöchste Warnstufe angezeigt.

Und auch am Freitag wird es wieder verbreitet so heiß werden wie heute. Allerdings nähert sich Morgen von Westen her ein Frontensystem, das in der Nacht zu Samstag auf Deutschland übergreift. Die kühle und damit schwere Luft schiebt sich unter die Warmluft und hebt sie an. Gelangt die Warmluft vom Boden in die kühle Umgebung höherer Luftschichten entstehen schwere Gewitter mit heftigem Starkregen, Sturmböen und Hagel. Im Gegensatz zu den sommerlichen Wärmegewittern, die zumeist erst am Nachmittag auftreten, können sich diese Frontengewitter bereits früh am Tag entladen. Dieses System verlagert sich am Samstag weiter nach Osten, in ganz Deutschland muss weiterhin mit unwetterartigen Gewittern gerechnet werden.

Am Sonntag gelangt Deutschland langsam in den Zustrom kühlerer Luftmassen aus dem Europäischen Nordmeer, die Temperatur sinkt spürbar. Im Nordwesten werden Höchstwerte von nur noch 23°C erreicht. Im Südosten hält sich die feucht-warme Luft noch länger, hier werden nochmals Höchstwerte um 28°C erwartet.

Zu Anfang der kommenden Woche hat sich die kühle Luft weitgehend durchgesetzt, das Temperaturniveau liegt dann in ganz Deutschland um 20°C. Es bleibt aber wechselhaft, vor allem im Norden des Landes treten weiterhin Schauer und Gewitter auf. Mitte nächster Woche werden die Temperaturen voraussichtlich wieder etwas ansteigen, die wechselhafte Westwetterlage bleibt aber erhalten.

Quellen:

Dipl.-Met. Christina Speicher: Milde Nächte, heiße Tage... . Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 26.07.2012

Erstellt am 26. Juli 2012
Zuletzt aktualisiert am 19. September 2012

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