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Das Frühjahr, die Jahreszeit der Umstellung des Organismus

von Holger Westermann

Das Frühjahr ist als Übergangszeit eine Jahreszeit mit charakteristischen meteorologischen Merkmalen wie markanten Wetterwechseln mit entsprechenden Temperaturgegensätzen oder auch ausgeprägten Tagesgängen der Temperatur verbunden mit  einem erhöhten Sonnenstrahlungsangebot, die für Körper und Geist eine Umstellung bzw. Anpassung erfordern. Zum Einen wirkt das Sonnenlicht euphorisierend, zum Anderen belasten die Temperatur- und Stimmungswechsel den Organismus. Gerade die Umstellung von Winter auf Sommer trifft uns im Frühjahr zu einem Zeitpunkt, zu dem unsere Kondition die Talsohle erreicht hat, nach einer Phase mit reduziertem Vitaminangebot. Nicht die Vitamine aus der Nahrung sind heutzutage das Problem, aber beispielsweise die fehlende UV-B-Strahlung der Sonne, denn sie ist an der für das Immunsystem wichtigen Vitamin-D-Produktion beteiligt. Im Winter steht die Sonne zu tief am Himmel um effektiv zu wirken und zudem vermeiden es die meisten Menschen im Winter allzu viel Haut unbedeckt zu lassen.

Die Freude auf Wärme und Sonne kann deshalb durch das Überforderungssyndrom der sog. Frühjahrsmüdigkeit getrübt werden. Eine wissenschaftlich nachgewiesene Bedeutung besitzt in diesem Zusammenhang der Hormonhaushalt und hier insbesondere die durch Licht begünstigte Ausschüttung von Serotonin, dem sog. Glückshormon, im Wechselspiel mit der den Schlaf-Wach-Rhythmus steuernden Produktion des Melatonins, dem sog. Schlafhormon, sodass  ein zeitweise auftretendes, umstellungsbedingtes Ungleichgewicht im Hormonhaushalt entsprechende Reaktionen in Form von ungewohnten Ermüdungserscheinungen auslösen kann.

Grundsätzlich überwiegt jedoch, und das vor allem im psychischen Bereich, der positive Einfluss des zunehmenden Sonnenstrahlungs- und damit Helligkeitsangebots des Frühlings. Bei Sonnenbädern sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die Intensität der UV-Strahlung der Sonne schon in einem Bereich liegen kann, der einen entsprechenden Schutz der Haut  erforderlich macht, vor allem auch mit Hinblick auf die noch sonnenentwöhnte Haut.

Was kann ich nun persönlich tun, um meinem Organismus über eventuell auftretende Umstellungsschwierigkeiten im Frühjahr hinwegzuhelfen?

Da ist einmal die aufgrund der möglichen starken Schwankungen der Temperatur im Laufe eines Tages – am Morgen noch um 0 Grad, mittags bis auf 20 Grad ansteigend – nötige Anpassung der Bekleidung wichtig, auch wegen des im Frühjahr noch geschwächten Immunsystems und der dadurch erhöhten Erkältungsgefahr. Auch kreislaufanregende Maßnahmen wie Wechselduschen am Morgen können sich positiv auf unser Befinden auswirken. Hilfreich ist auch eine ausgewogene, den Organismus nicht zusätzlich belastende vitaminreiche Ernährung und natürlich eine der Kondition angepasste Bewegung im Freien, wobei diese bei Allergikern allerdings beeinträchtigt werden kann durch den Flug der im Februar und März verstärkt auftretenden allergenen Pollen der Frühblüher Hasel und Erle sowie im April und Mai der Birke.

Quellen:

Originalartikel für Menschenswetter

Erstellt am 20. März 2012
Zuletzt aktualisiert am 4. Juli 2013

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