Wetter

Milder Jahreswechsel in Mitteleuropa

von Holger Westermann

Warme Atlantikluft stürmt heran, die frostig kalte Luft wird beiseite geschoben. Dadurch reckt sich die frostfreie Witterung vom Südwesten nordostwärts vom Rhein in Richtung Elbe und über die Alpen hinweg bis zu Main und Donau. Bis Silvester 2021 und Neujahr 2022 wird ganz Mitteleuropa in milde Luft gehüllt.

Die Tiefdruckgebiete „Per“, „Roland“ und „Sebastian“ formen mit ihrer Luftströmung entgegen dem Uhrzeigersinn um das jeweilige Zentrum eine großräumige stabile Südwestströmung, die feuchtwarme Luft von den Azoren über die Biskaya und das westliche Mittelmeer, über Spanien und Frankreich nach Mitteleuropa lenkt. Die Wassertemperatur zwischen Biskaya und Azoren liegen derweil zwischen rund 18°C rund um die Azoren und bei 12°C im Raum Bordeaux. Die darüber hinweg ziehende Luft wird stark erwärmt und mit Wasserdampf angereichert. Damit steigt hierzulande, beim Zusammentreffen mit der kalten Luft vom letzten Polarluftvorstoß, die Wahrscheinlichkeit für Eisregen - und wenn die Kaltluft beiseite geschoben wurde, folgt warmer Regen.

Einige Prognosen berechnen Tagesmaxima von 14°C, gebietsweise im Breisgau (Baden-Württemberg) auch bis zu 17°C. Damit könnte der bislang bekannte Temperaturrekord für den Jahreswechsel mit 16,5°C (Karlsruhe, Baden-Württemberg, im Jahr 1866) übertroffen werden. Für wetterempfindliche Menschen bedeutet milde Witterung allgemein eine geringere Gesundheitsbelastung. Wintertypische Blutdruckbelastungen aufgrund grimmiger Kälte oder Frost bleiben aus, rheumatische Beschwerden sind zumeist geringer und Verkrampfungen der Muskulatur oder Schmerzen in den Gelenken seltener. Der rasche Temperaturanstieg kann allerdings die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen oder tagsüber Müdigkeit provozieren; auch Migräneattacken können auftreten. Atemwegsprobleme sollten sich bessern, da Lüften nun wieder feuchte Luft in die Räume bringt und spazieren an der frischen Luft möglich ist.

Auch wenn es heuer (in diesem Jahr) zum Jahreswechsel keine Winterlandschaft „wie aus dem Bilderbuch“ geben wird, ist der gesundheitsschonende Effekt doch hinreichend attraktiv für einen Guten Start ins Neue Jahr 2022.

Quellen:

Dipl.-Met. Robert Hausen: Milderung setzt sich durch: Gibt es neue Rekorde? Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 28.12.2021

Erstellt am 30. Dezember 2021
Zuletzt aktualisiert am 30. Dezember 2021

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

Weitere Informationen...

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

Winterrevival

Trotz der zwischenzeitlich sehr milden Witterung mit Frühlingsattitüde ist das typische Wetter der Saison noch wechselhaft mit konkreten Chancen auf Kälte und Schnee. Wer in den Kalender blickt wird ohnehin Aprilwetter erwarten.

  weiterlesen...


Admarker

Der digital Asthma-Helfer für die Tasche

Breazy Health


Hunde senken Stress, denn sie mögen Menschen

Dem possierlichen Charme eines jungen Hundes kann sich kaum ein Mensch entziehen. Dem spontanen Impuls zu Knuddeln oder zumindest zu Streicheln mag man nicht widerstehen. Und die Mehrzahl der Hunde scheint diese Zuwendung zu genießen. Bei älteren Tieren ist dann eher die Rasse und deren Charakter relevant, ob man Körperkontakt anstrebt oder lieber auf Distanz achtet. weiterlesen...


Admarker

Das Projekt Menschenswetter

Unterstützen Sie Menschenswetter!

Die Höhe des Beitrags liegt in Ihrem Ermessen.

 

 3 Euro    5 Euro    12 Euro  
 Betrag selbst festlegen  

  weiterlesen...


Ein Bild des Partners lässt Schmerzen schwinden

Zärtlichkeit lindert Schmerzen. Dabei wird der geliebte Partner körperlich wahrgenommen, man ist der schützenden und tröstenden Gegenwart gewiss. Zudem wirkt das genau in diesem Moment ausgeschüttete Kuschelhormon Oxytocin als natürliches Analgetikum. Forscher der Justus Liebig Universität Gießen (Hessen) haben nun herausgefunden: Ein Bild vom Partner genügt, um das Schmerzempfinden zu reduzieren. weiterlesen...


Weniger Streß durch Nikotinverzicht

Wenn Raucher zur Zigarette greifen, bemühen sie oft das Argument, akuten Stress zu lindern. Sie erhoffen sich kurzfristig spürbare und langfristig wirksame Unterstützung bei der Bewältigung psychischer Belastungen. Doch die regelmäßige Intoxikation mit Nikotin verstärkt die Probleme; erst Abstinenz lässt sie (ver)schwinden.

  weiterlesen...