Thema:
Rheuma
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Was hilft?
“Morgensteifigkeit” und “Anlaufschmerz” sind zwei medizinische Begriffe, die im ärztlichen Bereich ganz unterschiedliche Bedeutung haben und jeweils auf ganz bestimmte Krankheiten hinweisen – aber oft verwechselt werden.
Zuerst zum Anlaufschmerz. Darunter leiden Patienten mit sog. verschleißrheumatischen Gelenkerkrankungen, z.B. einer Arthrose der Knie- oder der Hüftgelenke. Morgens gleich nach dem Aufstehen, aber auch nach längeren Ruhepausen tagsüber, entstehen vorübergehend, sozusagen bis die Gelenke eingelaufen sind, bewegungsabhängig Schmerzen. Ein paar Minuten lang. Läuft der Arthrosepatient weiter, zunächst ohne Beschwerden, kann die Belastung des kranken Gelenks irgendwann doch zu groß werden, dann entsteht ein Schmerz, den der Mediziner Belastungsschmerz nennt. Bei fortgeschrittener Arthrose kann der Anlaufschmerz lang dauern und der Belastungsschmerz schon nach kurzer Belastung auftreten. Im schlimmsten Fall folgt der Belastungsschmerz gleich dem Anlaufschmerz. Das ist dann ein Dauerschmerz. Durch frühzeitige physiotherapeutische Maßnahmen, auch durch ein heisses Bad, und ggf. andere schmerzlindernde Therapien kann das Fortschhreiten der Arthrose und damit der Arthroseschmerz vermindert werden.
Nun noch kurz zur Morgensteifigkeit, die bei Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen charakteristischerweise morgens nach dem Aufstehen beginnt, über längere Zeit, machmal Stunden, anhalten und dann unvermittelt aufhören kann. Da spielt der Entzündungsprozess eine große Rolle. Behandelt wird die zugrunde liegende Arthritis etwa mit kalten Umschlägen und mit entzündungshemmenden Medikamenten.Aber in beiden Fällen sollte man, bevor man “herumexperimentiert”, mit dem Hausarzt oder einem anderen Arzt, der sich mit diesen Krankheiten auskennt, sprechen.