Psychische Probleme nach Herzinfarkt

 
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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | mehr als 11 Jahre alt
 

Mein Vater hatte 2011 einen Herzinfarkt. Aufgrund seiner körperlich guten Konstitution konnte er sich sehr schnell wieder erholen, so weit so gut.
Wie immer wieder zu lesen ist, war die anhaltende Kältewelle in diesem Winter für Infarktpatienten schrecklich, was meine Beobachtungen auch bestätigt haben: Brustenge, kalte Hände, eine stark eingeschränkte Leistungsfähigkeit, mein Vater kam kaum noch die Treppe hoch. Die Vorhersage auf menschenswetter war eine große Hilfe, ich konnte ich ihm helfen, sein körperliches Unwohlsein zu erklären und besser einzuordnen. Was mir gar nicht gefallen hat, war seine psychische Verfassung: eine allgemeine Niedergeschlagenheit und Existenzängste wie „es lohnt doch alles nicht mehr“. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Was kann man tun?


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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | etwa 11 Jahre alt
 

Leider hat keiner von ähnlichen Erfahrungen berichten können. Ich war doch sehr angespannt in den vergangenen Monaten, aber zum Glück geht es meinem alten Herrn wieder ganz gut. Er packt wieder an, denkt positiv. Wenn es drückend heiß ist, weiß er, dass er heute eben mal keine Bäume ausreißen sollte. Ich erinnere ihn dann, dass er auch ausreichend trinken solle. Eine Ermahnung, die mir auch hilft, denn gerne vergesse ich es selbst. Seit wann er wieder nach vorn gerichtet lebt und denkt, kann ich gar nicht mehr nachvollziehen, irgendwann war es einfach so.

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | mehr als 10 Jahre alt
 

Herzinfarktüberlebene rutschen in Depression, mein Vater ist damals wohl knapp daran vorbei gerutscht. Eine psychologische Betreuung hätte im damals in der schwierigen Phase sicherlich gestützt und er hätte sich schneller erholt.
http://www.menschenswetter.de/editorial_article…

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | fast 10 Jahre alt
 

Es ist ja unglaublich wie die Zeit vergeht, vor einem Jahr hatte ich vom deutlich verbesserten Gesundheitszustand meines Vaters berichtet. Inzwischen hatte sich ja wieder eine Hitzewelle eingestellt. Wie zu erwarten, war er und nicht nur er, während dieser Tage doch recht k.o.. Aber mit dem Blick auf die aktuelle Wetterenwicklung und damit der Möglichkeit den Alltag zu planen, haben wir diese “heiße” Zeit nahezu stressfrei überstanden. Einfach wundervoll, vorallem wenn man versteht warum es einem mies geht … und manchmal auch einfach gut.

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | mehr als 8 Jahre alt
 

Auch heute will ich einmal wieder berichten, wie es meinem Vater und auch mir geht. In diesem Frühjahr gab es denn auch wieder eine Hitzewelle. Diese ging – mit genug trinken – gut vorüber. Im Januar liegt der Infarkt schon vier Jahre zurück. Physisch und psychisch läuft fast alles wieder normal. Klar, das Alter verändert und schränkt den Alltag ein. Wir, mein Vater und ich als Tochter, müssen hier vieles lernen. Doch diese Veränderungen sind nicht mehr Infarktbedingt,sondern wie ich meine, der ganz normale Lauf der Dinge.

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | mehr als 8 Jahre alt
 

Von wegen, der “ganz normale Lauf der Dinge”, es ist nicht so! Der Infarkt als Ereignis ist das eine, das Leben danach ändert sich und dies ist nicht, wie ich vermutet hatte, dem Alter geschuldet. Klar das Einsehen, dass viele Dinge eben nicht mehr so selbstverständlich sind wie in jungen Jahren, ist altersbedingt, doch gibt es eine Unruhe und Unsicherheit, die m. E. deutlich vom Erleben des Infarktes beeinflusst wird.

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | etwa 8 Jahre alt
 

Umlängst hatte mein Vater mit seinem Hausarzt eine kleine Meinungsverschiedenheit über seine Medikation. Anlass war ein körperliches Unbehagen, dass nach Meinung meines Vaters eindeutig auf Nebenwirkungen zurück zu führen sei. Letzlich hat sein Arzt seine Laborwerte “außer der Reihe” überprüft und die Medikation angepasst. Inzwischen kann mein Vater Änderungen im Beschwerdeverlauf durch äußere und innere Einflußfaktoren sehr gut unterscheiden.

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | fast 8 Jahre alt
 

Hoffe, ihr, die Leser meines kleinen Blogs, habt die Hitzwelle gut überstanden. Meine Eltern haben sich zu Haus der Hitze entzogen, am Morgen durchgelüftet, tagsüber die Rolläden geschlossen, viel getrunken, sich Ruhe gegönnt, genau wie es sein sollte. Dass nicht alle Menschen so bedacht gehandelt haben, konnte ich am Samstag in Freiburg beobachten und auch hören. So sah ich ein Rentnerehepaar im Eitempo zu Straßenbahn laufen, er vorne raus, sie hinterher. Das Martinshorn war im Fünf-Minuten-Rhythmus war bis tief in die Nacht zu hören. Stress pur, für die Betroffenen wie für Ärzte und Sanitäter.

Ein schönes Zusammentreffen, dass die Wetterpatin des verantwortlichen Hoch Annelie, die Ärztin ist, die in den 60er Jahren große Impulse in der Intensivmedizin gesetzt hat. http://www.menschenswetter.de/editorial_article…

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | fast 8 Jahre alt
 

Was für ein Sommer, eine Hitzewelle jagte die andere. Inzwischen ist das Wärme/Lüftungsmanagement zu Haus nahezu perfektioniert und was ist nun …. der Sommer geht in die letzte Runde. 20 Grad erscheinen einem, wie beschrieben, deutlich kühler http://www.menschenswetter.de/editorial_article…

Mein Paps hat den Hochsommer ganz prima überstanden, er hat einen Ruhemodus eingeschaltet und durchgehalten. Seit es abgekühlt hat ist er wieder unterwegs, nach meinem Geschmack ein wenig zu viel. Aber so ist er eben, das Wort “Muse” ist und bleibt ein Fremdwort für ihn.

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Geschrieben von nausikaa | 44 Beiträge insgesamt | mehr als 7 Jahre alt
 

Bald ist Weihnachten und kurz darauf ist er wieder, der Jahrestag des Infarktes. In den vergangenen Jahren hatte mein Vater diesem Tag viel Beachtung geschenkt, je näher der Jahrestag kam, desto häufiger hat er über seinen Infarkt gesprochen. Wie geht er in diesem Jahr damit um? Inzwischen kommen altersbedingte Einschränkungen, der Alltag ist deutlich mühsamer als vor einigen Jahren. Inzwischen lässt er auch einmal seine Trainingsstunde Coronar-Sport ausfallen, es strengt ihn mehr und mehr an.


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