Notlandung löst im Internet Debatte um Verkehrssicherheit aus
Migräne bremst Copilot
Auf dem Flug LH403 am 20.11.2012 von Newark bei New York (USA) nach Frankfurt am Main musste ein Passagier den Chefpiloten bei der Notlandung unterstützen. Der Copilot hatte über dem Nordatlantik einen heftigen Migräneanfall erlitten. Die Boeing 747-400 wurde deshalb nach Dublin (Irland) umgeleitet. Der unterstützende Passagier konnte fachkundig helfen, als Pilot einer nordamerikanischen Fluggesellschaft hatte er selbst die Lizenz eine 747 zu fliegen.
Das Schicksal der 264 Passagieren an Bord lag also durchgängig in erfahrenen Händen. Um 5.30 Uhr am Morgen landete das Flugzeug sicher in der irischen Hauptstadt. Dort wurde der Copilot in ein Krankenhaus gebracht. "Der Kapitän kann ein Flugzeug aber auch alleine landen", erläuterte eine Lufthansa-Sprecherin. Auch wenn kein erfahrener Ersatz-Pilot unter den Fluggästen gewesen wäre, hätte das Flugzeug sicher gelandet werden können. Wenn es allerdings solche Hilfe an Bord gebe, werde diese auch genutzt.
Die Luftfahrt-Unfallbehörde (Air Accident Investigation Unit, AAIU) des Irischen Transport-Ministeriums hat eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.
Im Internet wurde sogleich die Frage aufgeworfen, wieso ein Migränepatient überhaupt Pilot sein könne. Andere diskutierten, wie es sich denn Migräneattacken im Straßenverkehr auswirken würden. Dabei konnte man sehr schnell erkennen, wer sich – freiwillig oder gezwungener massen – mit dem Verlauf einer Migräneattacke auskennt. Für Migränepatienten kommt eine Attacke so gut wie nie von einer Sekunde auf die andere. Sie kündigt sich mit einer Vorphase, die jeder Patient anders erlebt, zumeist mehrere Stunden vorher an. Für einen Piloten auf einem Transatlantikflug ist das immer noch kritisch, er kann nicht anhalten und aussteigen. Für einen Autofahrer mit Verantwortung ist das aber immer noch zu managen. Wer „seine“ Migräne kennt, weiß, ob es noch bis nach Hause reicht, bevor die Aura den Blick trübt.
Quellen: Off-duty pilot helps to land plane. Irish Independent vom 20.11.2012
Erstellt am 21. November 2012
Zuletzt aktualisiert am 21. November 2012

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