Wetter

Hoffnung auf heiteren Herbst

von Holger Westermann

Trüb-tristes Wetter, unterbrochen von Unwettern mit Starkregen und Sturm, vermiest heuer die Übergangsjahreszeit. Für Sport, Spaziergang und Gärtnern oder gepflegte Gemütlichkeit ist es derzeit draussen zu garstig. Und am 29. Oktober endet die Sommerzeit und damit wird es schon wieder eine Stunde früher finster. Ein Wetter-Lichtblick muss sich sputen, um noch einmal gesundheitsförderliche Frischluftaktivitäten zu motivieren. Wärmender Sonnenschein wäre ein wirkmächtiges Stimulans.

„Goldener Oktober“ nennt man die Schönwetterperiode zu Herbstbeginn. Liegt die Tagundnachtgleiche erst zwei Wochen zurück, bedeutet eine stabile Hochdruckwetterlage noch wärmenden Sonnenschein bis über 20°C. Doch derzeit schrumpft die Länge des lichten Tages rasant, rund vier Minuten von Tag zu Tag. Zudem sinkt die maximale Sonnenhöhe zur Mittagszeit. Insgesamt schwindet die Wahrscheinlichkeit für spürbare Erwärmung, die Frischluftaktivität in leichter Garderobe erlaubt. Je länger nachts der Boden auskühlen kann, um so größer wird bei klarem Himmel das Risiko für Nebel, der weiteren Sonnenschein abschirmt. Tagsüber erwärmt sich die Luft und kann Feuchtigkeit aufnehmen. Sobald die Sonne untergegangen ist kühlt die bodennahe Luft ab und die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert zu feinen Wassertröpfchen. In sternklaren Nächten ist die Abstrahlung der Wärme maximal. Der kälteste Zeitpunkt ist kurz nach Sonnenaufgang, bevor die Strahlung den Boden und infolgedessen die Luft wieder erwärmt. Deshalb bilden sich im Herbst zunächst Frühnebel. Abendnebel entstehen nach besonders warmen Tagen, wenn viel Bodenfeuchte verdunstete und sich als Wasserdampf in der Luft anreicherte. Nach Sonnenuntergang fällt die Temperatur rasch ab (der Boden hat im Spätherbst kaum noch Wärme mehr gespeichert) und die Luftfeuchte kondensiert sofort zum Abendnebel, insbesondere über feuchten Landschaften wie beispielsweise Wiesen.

Doch noch ist es nicht so weit. Die vergleichsweise ruhige Wetterlage erlaubt einen ungewöhnlich weiten Blick in die meteorologischen Zukunft Mitteleuropas und dort zeigt sich eine sympathische Entwicklung. Von Süden her reckt sich das Hochdruckgebiet „Tanja“ und bildet eine solide Brücke vom nördlichen Afrika über das Mittelmeer und Südeuropa bis nach Österreich und Deutschland. Mit Rücksicht auf die erwerbstätigen Menschen hierzulande und eingedenk der reduzierten Stunden des lichten Tages entfaltet die attraktive Wetterlage am Freitag und während des Wochenendes ihre wärmende Wirkung. Die Lufttemperatur von 20°C wird sich bei weitgehender Windstille unter dem Einfluss der Strahlungswärme (und im Kontrast zur aktuellen Witterung) einer gefühlten Temperatur von knapp 25°C entsprechen.

Jedoch können gebietsweise zählebige Nebelfelder den Durchbruch des Sonnenscheins verhindern. Landschaften im Norden Deutschlands kann der Hochdruckeinfluss vorenthalten bleiben, wenn „Tanja“ frühzeitig schwächelt und den Einfluss nicht bis zur Küste ausdehnen kann. Dann bleibt es im Norden bewölkt und regnerisch. Die Schönwetterperiode insgesamt wird wohl bis Montag anhalten, dann welkt der „Goldene Oktober“ schon wieder. Der Süden profitiert noch ein paar Tage länger, da sich „Tanja“ unter Abschwächung südostwärts zurückzieht.

Für wetterempfindliche Menschen ist das kommende Wochenende ein attraktiver Termin, die Wohlfühlakkus noch einmal aufzuladen. Frische Luft und Sonnenschein stabilisieren Gemüt und körperliche Gesundheit, die Schlafqualität bessert sich durch Bewegung im hellen Tageslicht.

Quellen:

Dipl.-Met. Sabine Krüger: Hoffnung auf ein bisschen goldenen Oktober. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 10.10.2017

Erstellt am 10. Oktober 2017
Zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2017

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