Wetter

Janusgesichtiger September

von Holger Westermann

Januskopf

Der doppelgesichtige Janus war der römische Gott des Anfangs und des Endes. Mit seinen beiden Antlitzen konnte er gleichzeitig in Richtung Vergangenheit und Zukunft blicken. So erscheint heuer (in diesem Jahr) auch der September: Wehmütig blickt das eine Gesicht auf den Goldenen Spätsommer zurück während das andere bereits garstig nasskaltes Herbstwetter in Augenschein nimmt.

Besteht noch Hoffnung auf einige Tage Sommerwetter oder ist unabwendbar schon Herbst? Der September markiert die Scheide zwischen der Jahreszeiten. Am 21.09. sind lichter Tag und Nacht gleich lang. Die Tagundnachtgleiche markiert den astronomischen Jahreszeitenwechsel. Derzeit sollte noch Spätsommer sein. Doch heuer fühlt es sich schon frühzeitig garstig herbstlich an

Noch im vergangenen Jahr erfreute ein Reigen von Hochdruckgebieten die Menschen in Mitteleuropa. „Johannes“, „Karl“ und „Lukas“ garantierten Sonnenschein, vielerorts stieg das Thermometer in der zweiten Septemberhälfte noch einmal über 30°C. Diesmal bestimmen kräftige und hochreichende Tiefdruckgebiete das Septemberwetter über Mitteleuropa. In den Alpen sank die Schneefallgrenze zwischenzeitlich unter 1.500m, inzwischen muss auch im Flachland am frühen Morgen mit Bodenfrost gerechnet werden. Einen ersten Höhepunkt der Tiefdruckattacken markierte sicherlich das Orkantief „Sebastian“. Der sehr frühe und heftige Herbststurm fegte nicht nur die sommerwarmen Luftmassen beiseite, die starken Regenfälle entzogen  der oberen Bodenschicht auch jede Speicherwärme.

Auch in den nächsten Tagen zeigt der diesjährige September eher seine nasskalte Seite. Länger anhaltender Regen und aufbrisender Wind fühlen sich bei 10 bis 18°C Maximaltemperatur nicht mehr frisch oder kühl, sondern kalt an. Nicht nur für wetterempfindliche Menschen, die aufgrund oft schwerwiegender chronischer Erkrankungen besonders sensibel reagieren, sind die aktuellen Aussichten betrüblich. Der Fokus des janusköpfigen September bleibt vorerst auf den Herbst gerichtet. Es ist zu hoffen, dass er doch noch einmal in die andere Richtung blinzelt und einige sonnige Tage den Spätsommer verabschieden.

Quellen:

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel: Der September und seine zwei Gesichter! Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 16.09.2017

Erstellt am 16. September 2017
Zuletzt aktualisiert am 16. September 2017

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