Aktivität auf nüchternen Magen optimiert die Reduktionsdiät

Frühsport ist effizienter als Fitness-Training nach dem Essen

von Holger Westermann

Hungern allein ist nicht effektiv, Sport gilt als wirkmächtige Unterstützung für die Reduktionsdiät. Doch wann sollte man sich körperlich schinden - frühmorgens vor der ersten Mahlzeit, während der Mittagspause oder erst abends? Die Physiologie des Fettstoffwechsels plädiert für Frühsport.

Forscher der University of Bath (Großbritannien) untersuchten zehn leicht übergewichtige aber ansonsten gesunde Männer (Durchschnittsalter  26 ± 5 Jahre; Taillenumfang 105 ± 10 cm). Für einen ersten Test mussten die Probanden vor dem Frühstück 60 Minuten lang moderat joggen (60% des maximalen Sauerstoffverbrauchs). An einem zweiten Termin absolvierten sie das gleiche Programm, hatten jedoch zwei Stunden zuvor ein umfangreiches Frühstück zu sich genommen. Die Forscher entnahmen den Versuchsteilnehmern eine Stunde vor und nach dem Sport sowie eine Stunde vor der Nahrungsaufnahme jeweils eine Blutprobe und eine Probe des Fettgewebes.

Inwieweit die körperliche Anstrengung den Fettpolstern zu Leibe rückt, bemaßen die Forscher anhand der Aktivität von zwei Genen, die den Abbau von Fett anzeigen: PDK4 und HSL. Beide Gene waren rund um den Frühsport besonders aktiv, während sie nach einer Mahlzeit trotz Sport weitgehend inaktiv blieben. Die Forscher führe diesen Effekt darauf zurück, dass „Fettgewebe oft konkurrierenden Herausforderungen gegenübersteht“, beispielsweise sei es nach der Nahrungsaufnahme „damit beschäftigt, auf die Mahlzeit zu reagieren, sodass eine Runde Sport nicht die gleichen positiven Auswirkungen auf das Fettgewebe haben kann.“ In ihrem Fazit plädieren die Forscher für den Frühsport: „Damit zeigt auch diese Studie, dass sich Sport auf nüchternen Magen positiv auswirkt und sogar für die Gesundheit auf lange Sicht vorteilhaft sein kann“.

Quellen:

Chen, Y.-C. et al. (2017): Feeding Influences Adipose Tissue Responses to Exercise in Overweight Men. American Journal of Physiology—Endocrinology and Metabolism, online veröffentlicht 14.03. 2017. DOI: 10.1152/ajpendo.00006.2017

Erstellt am 12. April 2017
Zuletzt aktualisiert am 12. April 2017

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