Wetter

Temperatursturz zum letzten Winterwochenende

von Holger Westermann

Frühlingssonne und Tagesmaxima über 17°C erfreute das Gemüt der Glücklichen, die während der letzten Woche tagsüber im Sonnenschein spazieren konnten. Alle anderen Mitteleuropäer fühlten sich an ihren Arbeitsplätzen eingesperrt - getragen von der Hoffnung auf Wärme und Sonnenschein am Wochenende: Sie wird enttäuscht werden. Ein Temperatursturz bringt Wintergefühle zurück.

Das in den letzten Tagen wetterbestimmende Hochdruckgebiet „Kathrin“ löst sich auf und wird von einer Reihe Atlantiktiefs ostwärts beiseite gedrängt. Dabei erfahren auch die Tiefdruckgebiete (Luftströmung entgegen dem Uhrzeigersinn um das Zentrum) einen Richtungsimpuls und schwenken auf eine Position über Nord-und Nordwesteuropa. Damit gelangt mit einer starken Westströmung frische und feuchte Luft vom Atlantik nach Mitteleuropa.

Von den kräftigen Tiefdruckgebieten „Christoph“ und „Dieter“ geht nur wenig Einfluss auf das Wetter hierzulande aus. Bedeutend wirkmächtiger ist das kleine Randtief „Eckart“, das mit hohem Tempo über die Nordsee und das norddeutsche Tiefland in Richtung Danziger Bucht eilt. Die Kaltfront rauscht von Nordwest nach Südost über Mitteleuropa hinweg. Die Temperaturverteilung am Freitag, 16:30 Uhr Mitteleuropäische Zeit verdeutlicht die Dynamik des Kaltlufteinstroms:

  • 06°C in Schleswig-Holstein
  • 10°C in Hessen
  • 20°C in Süddeutschland und Österreich

Wo heranstürmende Kaltluft auf Warmluftpolster trifft, können sich Gewitter entwickeln, in jedem Fall muss mit ergiebigem Regen gerechnet werden. In den Staulagen der Mittelgebirge, wo das Gelände die Aufwärtsbewegung der Warmluft unterstützt und entlang der Donau ist das Risiko besonders groß. Durch Kaltlufteinstrom und Starkregen sinkt die Temperatur rapide; Im Bergland kann es bis 600 Meter auch wieder schneien.

Für wetterempfindliche Menschen bedeutet der rabiate Temperatursturz eine deutlich spürbare Gesundheitsbelastung. Insbesondere Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten sich schonen und ihren Körper ausreichend Zeit zur Anpassung an die veränderte Temperatur gönnen. Auch Muskel- und Gelenkschmerzen bessern sich, wenn das nasskalte Wetter durchgezogen ist.

Wie sich das Wetter weiter entwickelt, ist derzeit sehr schwer zu prognostizieren. Die Berechnungen der Wettermodelle liegen sehr weit auseinander. Ein einheitlicher Trend ist nicht erkennbar - dazu ist aktuell die Dynamik in der Atmosphäre zu groß. Optimistisch betrachtet kann das auch bedeuten, dass der Frühling alsbald zurück kommt.

Quellen:

Dipl.-Met. Jens Hoffmann: Wochenend´ und Sonnenschein ? von wegen. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 17.03.2017

Erstellt am 17. März 2017
Zuletzt aktualisiert am 17. März 2017

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